Zweite Brutröhre für gefährdete Fischarten in der Amper angeschafft

Fürstenfeldbruck, 10.04.2015

Der Bezirksfischereiverein Fürstenfeldbruck e.V. setzt sich seit vielen Jahrzehnten für den Erhalt von gefährdeten Fischarten in der Amper ein. Insbesondere seit 4 Jahren wird durch die Gewässerwarte mittels einer käuflich erworbenen Brutröhre und auf die Fischarten speziell abgestimmten Einsätzen der Fischlaich von Bachforelle und Äsche (rote Liste Bayerns gefährdeter Fischarten) in die Amper eingebracht.

Die Brutröhre ist nur eine der vielzähligen Artenschutzmaßnahmen des Bezirksfischereiverein Fürstenfeldbruck. Zusätzlich werden alljährlich einsömmrige Jungfische der leider mittlerweile ebenso seltener vorkommenden Fischarten wie Nase, Nerfling, Barbe und Rutte besetzt. Ziel ist es, einst heimische Fischarten wieder zu einem sich selbst erhaltenden Bestand zu bringen.

In den vergangenen Wintern wurden durchschnittlich jährlich bis zu 15.000 Eier der Bachforelle und 3.000 Eier der Äsche zum Schlupf gebracht.

Die in den Fischeiern enthaltenen Jungfische schlüpfen in der mit Amperwasser durchspülten und somit sauerstoffreichen und sicheren Umgebung der Brutröhre und verbleiben dort teils noch einige Tage. Zug um Zug orientieren sich die Jungfische sodann aus der Röhre in den Flußlauf und verteilen sich hierbei selbstständig, hierzu wird sauberer, kiesiger Untergrund als Unterstand benötigt.

Hierbei ist eine stete Kontrolle und auch Reinigung der Röhre egal bei welcher Witterung notwendig und wird von den Gewässerwarten in ehrenamtlicher Tätigkeit geleistet.

Zur Intensivierung dieser Artenschutzmaßnahmen wurde nun im Frühjahr eine zweite Brutröhre erworben. Erstmalig konnten somit in einem Schwung bis zu 6.000 Eier der stark bestandsgefährdeten Äsche gleichzeitig in die Amper eingesetzt werden.

Der Bezirksfischereiverein Fürstenfeldbruck e.V. hofft hiermit den in den vergangenen Jahrzehnten insbesondere auch durch den Fraßdruck fischfressender Vögel stark dezimierten Bestand wieder erholen zu können und bittet die Bevölkerung die in der Amper stehenden Brutröhren nicht zu beschädigen und nicht zu berühren!



Einen Artikel der Süddeutschen Zeitung über die Artenschutzmaßnahmen des Vereins können Sie hier nachlesen:
Vom Verschwinden der Nasen...  


Thomas Schiffler
1. Vorsitzender